
Radio Symphonie Orchester Wien
Chaplin: City Lights
»Eine ironische und sozialkritische Tragikomödie voller Menschlichkeit, Güte und Optimismus«, heißt es im Lexikon des internationalen Films über »City Lights« (1931) – eines der größten Meisterwerke Charlie Chaplins. Obwohl der Tonfilm seit »The Jazz Singer« (1927) unaufhaltsam auf dem Vormarsch war, stand Chaplin dem Phänomen der »Talkies« zunächst skeptisch gegenüber. Stumm per se war das Medium Film bekanntlich nie: Filmmusik war stets ein wichtiger Bestandteil und Garant für dessen Erfolg. Charlie Chaplin war sich ihrer Wirkung durchaus bewusst. Musik war seine Leidenschaft, und auch ohne fundierte Ausbildung hatte er ein untrügliches Gespür für exakte Phrasierungen, Tempi und Effekte. Bei »City Lights« zeichnete er erstmals auch für die Filmmusik verantwortlich: Wenn sich der Tramp in eine blinde Blumenverkäuferin verliebt, die ihn wiederum für einen Millionär hält, erklingt eine gelungene Mischung aus Jazz, Walzer, Mambo und Anleihen an Musik des 19. Jahrhunderts. Bei der Aufführung des Filmjuwels im Wiener Konzerthaus steht kein Geringerer als der Chaplin-Spezialist Timothy Brock am Pult des RSO Wien.